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Mit Ruth Gmünder geht ein verlässlicher Wert

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Ruth Gmünder gibt die Leitung der Bezirksverwaltung Schlatt-Haslen in neue Hände. Während beinahe zehn Jahren hat sie im Büro mit kleinem Pensum viel bewirkt.

«Die Konstante geht», sagte Bezirkshauptmann Matthias Renn bedauernd bei der Verabschiedung von Ruth Gmünder. Seit Februar 2016 hatte sie die Bezirksverwaltung Schlatt-Haslen geleitet und geprägt. Am 14. November war nun ihr letzter Arbeitstag.

Für drei Hauptmänner war die Schlatterin Dreh- und Angelpunkt bei allem, was es auf dem Büro zu erledigen galt. «Während sich die Leute um dich herum änderten, bist du geblieben», würdigte Renn die langjährige Treue von Ruth Gmünder, die dankbar zurückgab: «Es ist spannend gewesen, mit so verschiedenen Chefs.» Sie habe sich bei jedem Wechsel zuerst wieder herantasten müssen, «wie die neue Führung tickt». «Doch ich bin flexibel und habe den Rank jeweils rasch wieder gefunden», lacht sie.

Treibende Kraft hinter den Kulissen
Als Leiterin des Bezirkssekretariats habe sie im Hintergrund vieles erledigt und die Verwaltung vorwärtsgebracht, lobte Renn. Im digitalen Bereich sei man heute sogar sehr gut aufgestellt. «Auch dank dir braucht Schlatt-Haslen diesbezüglich den Vergleich in Innerrhoden nicht zu scheuen.» Der Hauptmann attestierte Ruth Gmünder, sie habe mit ihrem kleinen 30-Prozent-Pensum eine grosse Wirkung entfaltet.

Eine verlässliche Geschäftsverwaltung, gute Ordnung und ruhige Entschlossenheit seien «typisch Ruth». Korrekt, loyal, aber auch menschlich und bodenständig habe sie ihre Arbeiten erledigt. Diese decken ein breites Spektrum ab. Um nur wenig zu nennen, reichte es vom Führen des Archivs über die Buchhaltung – die Ruth besonders gern gemacht habe, wie sie beim Abschied erklärte – bis zur Protokollführung – manchmal auch bis zur späten Stunde, wozu sie in der Rückblende eingesteht: «Das hat mich manchmal ganz schön gefordert.» Gmünder unterstreicht aber zugleich, dass sie ihre Aufgaben gerne gemacht habe. Mit einem Augenzwinkern fügte Renn dem Stellenbeschrieb an: «Und du musstest jeweils die Entscheide des Bezirksrates oder der Bezirksgemeinden mitertragen.»

Vom Bezirksbüro in die Aula Gringel
Ihre kaufmännische Ausbildung ist Ruth Gmünder sicher zugutegekommen, um der Bandbreite auf der Geschäftsstelle gerecht zu werden – aber auch ihr Händchen für einen guten Umgang mit den Leuten. «Manchmal war ich einfach nur ein offenes Ohr für die Bevölkerung», sagt sie. Dann habe es für sie jeweils geheissen: «Entgegennehmen, bündeln, weitergeben.» Die scheidende Leiterin betont, es sowohl mit den Bezirksräten als auch mit der Bevölkerung in all den Jahren schön gehabt zu haben und schätzt, dass sie viele Leute kennenlernen durfte.

Nun wechselt die heute 61-Jährige von der Administration zum Abwartsdienst. In der Aula Gringel gab sich ihr die Gelegenheit, mit höherem Stellenpensum dem Hausmeister unter die Arme zu greifen. Darauf freue sie sich: «Es ist schön, Teamarbeit zu machen. Denn im Bezirksbüro war ich halt doch meist alleine.»

Ihre Nachfolge übernimmt der 28-jährige Urnäscher Samuel Inauen. Ruth Gmünder wird ihn in die Abläufe und Tätigkeiten einführen und damit einen reibungslosen Übergang auf der Verwaltung garantieren.

(Text und Bild: Appenzeller Volksfreund, Matthias Brülisauer)

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Ruth Gmünder wird für ihre Dienste auf der Bezirksverwaltung von Wilfried Segmüller (stillstehender Hauptmann, links) und dem regierenden Hauptmann Matthias Renn verdankt.
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